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Voltaire: Sämltiche Romane und Erzählungen in zwei Bänden, 28 kurze bis mittellange Werke mit dem typischen Voltair´schen ironischen bis sarkastischen Humor, der in dieser Form kaum wo anders zu finden ist. Am bekanntesten aus der Sammlung dürfte wohl der Roman “Candide oder der Optimismus” sein. Die Geschichten spiegeln zudem vielfach anekdotenhaft Weltanschauungen wieder. Vor allem die Unbeeinflußbarkeit des persönlichen Schicksals wird thematisiert. Wie man sich auch anstrengt, hat man sein Glück persönlich oft nicht in der Hand, sondern ist den Mächten um einen herum ausgeliefert. Und diese (Kirche und andere Mächtige, sowie Natur) sind nicht sonderlich gütig und weise. Der Teufel steckt bei Voltaire im Detail. Kommt es einmal schlimm für eine Romanfigur, so kommt es im nächsten Moment noch schlimmer. Für gewöhnlich ohne eigenes Verschulden. So kann es aber auch ein HappyEnd geben. Dies hört sich zunächst sehr pessimistisch an, aber Voltaire schafft es meißt auf eine unvergleichlich raffinierte Weise diese Message erheiternd zu verpacken. Es handelt sich auch nicht um Tragödien mit Desaster-Ende. Manchmal gehts nach einigen Wirren gut und manchmal geht es weder gut noch schlecht aus für die Charaktere. Für gewöhnlich haben sie was dabei gelernt und mit ihnen der Leser. Eine meiner Meinung nach realistische Weltsicht durch Übertreibungen und die unterschiedlichsten Erzählformen dem Leser beeindruckend anschaulich gemacht. Als Nachteil der Reihe kann man ansehen, daß sich der Stil und die Message teilweise in den unterschiedlichen Geschichten widerholen. Die Verpackung ist jedoch vielfältig. Von Märchen wie aus 1000 und 1 Nacht bis
Reisebericht in Romanform. Wenn man nicht einen gewissen Reiz an “Candide” oder “die Prinzessin von Babylon” empfindet, wird sich vermutlich bei den weiteren Geschichten keine Besserung einstellen. Dennoch sind die Geschichten,
vielleicht als Abend- oder Urlaubslektüre, wegen ihrer unterschiedlichen Länge stets gut verdaubar. Und man hat das Gefühl was intelligentes gelesen zu haben. Voltaire vermittelt eine aufgeklärte Art die Welt zu sehen. Davon
kann man etwas für sich mitnehmen. |